Der Klimarat der Bürger befragt jetzt ganz Österreich

Was müssen wir heute tun, um morgen in einer klimafreundlichen Zukunft zu leben? Seit Mitte Jänner versucht der "Klimarat der Bürgerinnen und Bürger", 100 von der Statistik Austria per Zufallsprinzip ausgewählte Menschen, darauf passende Antworten zu finden. Der Klimarat spiegelt in der Zusammensetzung die Gesellschaft wider (Alter, Bildungsstand, Wohnort).

An bisher vier Wochenenden hat sich der Klimarat bereits intensiv mit der Lösung der Klimakrise und dem Erreichen der Klimaneutralität bis 2040 auseinandergesetzt. Jetzt werden erste Ergebnisse vorgestellt sowie weitere Ideen aus der breiten Bevölkerung eingeholt. In Form einer Online-Umfrage wird Österreich zu den "fünf großen Handlungsfeldern" Ernährung und Landnutzung, Mobilität, Wohnen, Produktion und Konsum sowie Energie befragt.

Ideen des Klimarats zur Diskussion

Rund 60 bis 70 Ideen sollen online gehen. Darunter finden sich Statements wie "ich bin für ein generelles Fahrverbot von PKWs im innerstädtischen Bereich", "die Raumordnungskompetenzen sollen von der Gemeindeebene zur Landesebene verschoben werden" oder "ich bin bereit, Windräder auch in meinem näheren Umfeld zu akzeptieren".

Weitere Vorschläge empfehlen die Förderung klimafreundlicher Lebensstile, ein Verbot für "Greenwashing" und die Bewerbung besonders klimaschädliche Produkte, günstigere Kredite für klimafreundliche Projekte, den Ausbau des Fahrradnetzes, ein Aus für das Vernichten von Online-Retourwaren oder die Einrichtung einer unabhängigen Klimakommission, die Gesetze und Maßnahmen der Regierung auf Klimawirksamkeit überprüfen soll.

So funktioniert die Online-Beteiligung

Die Umfrage startet am Mittwoch, 27. April um 12:00 Uhr unter klimarat.org und endet am 8. Mai 2022 um 12:00 Uhr. Die Ideen zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 können positiv, negativ oder neutral bewertet werden. Zusätzlich können eigene Ideen eingebracht werden, sofern sie sich aufs Thema beziehen und neu sind. Zudem müssen alle Ideen dazu beitragen, das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.

Der "Klimarat der Bürgerinnen und Bürger" war eine zentrale Forderung des Klimavolksbegehrens. An insgesamt sechs Wochenenden trifft sich das "Mini Österreich", abwechselnd in Wien und Salzburg. Es geht dabei um die Beantwortung zentraler Zukunftsfragen wie klimagerechte Ernährung, Energie, Wohnbau und Verkehrspolitik.

15 Wissenschaftler und ein Moderationsteam begleiten den Prozess. Die Politik oder Einflussgruppen sollen dabei außen vor bleiben. Die Ergebnisse des Klimarats sollen Mitte des Jahres 2022 der Bundesregierung übergeben werden.

Mehr Infos zum Klimarat unter klimarat.org